Die Juristische Fakultät der Universität Basel, das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und der Dachverband Inclusion Handicap haben im Herbst 2021 erneut eine Online-Vortragsreihe durchgeführt. Themen waren die „Covid-19-Pandemie“ und „Sexualität und Familie“.
Untenstehend können Sie die Videoaufzeichnungen abrufen. Die deutschsprachigen Fassungen sind mit Untertiteln und deutschschweizerischer Gebärdensprache versehen.
Die französischen Fassungen sind über den folgenden Link zugänglich: Lien vers le site internet français
29. November 2021: Sébastien Kessler
Sexualität, Familie und Behinderung
Sébastien Kessler war Referent unseres dritten und letzten Vortrages unserer diesjährigen Online-Reihe zum Behindertengleichstellungsrecht. Sein Vortrag möchte anregen, über die Zusammenhänge von Sexualität, Familie und Behinderung und das eigene Verhältnis zu diesen Begriffen nachzudenken.
Sexualität, Familie und Behinderung sind Begriffe, die uns alle, mal mehr, mal weniger, ein ganzes Leben lang begleiten. Für manche ist Sexualität ein selbstverständlicher Bestandteil ihres Lebens; bei anderen fehlt Sexualität oder auch Familie. Eine Behinderung kann vorübergehend in bestimmten Lebenssituationen auftreten, oder sie gehört ein Leben lang zum Alltag, auch für die Eltern und Kinder der Betroffenen und prägt so mehrere Existenzen und Generationen.
Sébastien Kessler ist studierter Physiker und Gesundheitsökonom und für das Universitätsspitals CHUV in Lausanne tätig. Als Mensch mit Behinderung arbeitet er freiberuflich mit Behindertenorganisationen zu verschiedenen Themen wie Sexualität, Selbstbestimmung, materielle und immaterielle Inklusions-Barrieren. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied von Inclusion Handicap (www.inclusion-handicap.ch) und seit 2014 Mitglied des Lausanner Stadtrats. 2011 hat er das Beratungsunternehmen für universelle Zugänglichkeit id-Geo (www.id-geo.ch) mitgegründet, in dem er als Partner tätig ist.
28. Oktober 2021: Catherine Naughton
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Menschen mit Behinderungen in Europa
Die Referentin Catherine Naughton berichtet von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Menschen mit Behinderungen in Europa und erörtert die vom EDF und den EDF-Mitgliedern ergriffenen Massnahmen während der Covid-19-Pandemie. Mit Blick auf die Zukunft, stellt sie die aus der Pandemie gezogenen Lehren und die Empfehlungen an die Behindertenbewegung vor.
Catherine Naughton ist Direktorin des Europäischen Behindertenforums (European Disability Forum, EDF). Sie hat einen akademischen Hintergrund im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens und verfügt über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Behinderung – mit besonderem Fokus auf eine inklusive Entwicklung der Rechte von Menschen mit Behinderungen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat das EDF mit seinen Mitgliedern in Europa zusammengearbeitet, um sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen bei der Bewältigung der Pandemie einzusetzen. Die Arbeit des EDF umfasste die Unterstützung von Organisationen von Menschen mit Behinderungen für inklusive, nicht-diskriminierende Massnahmen im öffentlichen Gesundheitssektor, die Überwachung der Menschenrechte, Lobbyarbeit bei der EU zu einer Reihe von Themen wie Inklusion, Zugänglichkeit, Zugang zu Impfungen und inklusiver Genesung.
Nachfolgend einige Links zur Arbeit des EDF, die Catherine Naughton für Sie zusammengestellt hat:
- Link zu Informationen über die Arbeit des EDF im Rahmen der Covid-19-Pandemie (auf Englisch)
- Link zum EDF-Menschenbericht zur Covid-19-Pandemie (auf Englisch)
- Link zu Informationen über die Arbeit des EDF zum Gesundheitswesen (auf Englisch)
22. September 2021: Rosemary Kayess
Die Covid-19-Pandemie und die Rechte von Menschen mit Behinderungen
In dieser Präsentation von Rosemary Kayess werden die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen während der Covid-19-Pandemie im Kontext von Behindertenfeindlichkeit, Diskriminierung und Ungleichheit untersucht. Die Referentin beleuchtet die Rolle des UNO-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen bei der Auseinandersetzung mit diesen Problemen und empfiehlt Regierungen, einen Menschenrechtsansatz zu verfolgen, um Gesellschaften gerecht, nachhaltig und widerstandsfähig für die Zukunft zu gestalten.
Rosemary Kayess ist eine international angesehene Menschenrechtsanwältin im Bereich des Behindertenrechts. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Frau Kayess lehrt Internationales Menschenrecht an der Juristischen Fakultät der Universität New South Wales. Sie war designierte Expertin der australischen Regierungsdelegation für die Verhandlungen der Vereinten Nationen über die Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und unterstütze die Ausarbeitung von Artikel 24 über das Recht auf Bildung.